Samstag, 23. Januar 2016

Ich und die Menschen - Matt Haig [Rezension]








Preis: 9,95 €
Originaltitel: The Humans
Einband: Taschenbuch
Seitenanzahl: 352
Altersempfehlung: ab 16
Meine Wertung: 5/5 Tintenfässer
Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag

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In einer regnerischen Freitagnacht wandert Andrew Martin, Professor für Mathematik in Cambridge, nackt eine Autobahn entlang. Professor Martin ist nicht mehr er selbst. Ein Wesen mit überlegener Intelligenz und von einem weit entfernten Stern hat von ihm Besitz ergriffen. Dieser neue Andrew hält nicht viel von den Menschen, jeder weiß schließlich, dass die zu Egoismus, übermäßigem Ehrgeiz und Gewaltätigkeit neigen. Doch anderseits: Kann eine Lebensform, die Dinge wie Weißwein und Erdnussbutter  erfunden hat, wirklich grundschlecht und böse sein? Und was sind das für seltsame Gefühle, die ihn überkommen wenn er Debussy hört oder Isobel in die Augen blickt?
Andrew Martin ist Professor für Mathematik. Er hat es geschafft eins der größten mathematischen Probleme zu lösen. Doch das bringt ihm jetzt nicht mehr viel, denn in dem Moment seines Erfolges wird sein Geist ausgelöscht und sein Körper von einem Außerirdischen besetzt. Außerirdische verabscheuen die Menschen und halten sie für primitive Kriegsführer. Das Ziel des Außerirdischen ist es, sicher zu stellen, dass von Andrew's Durchbruch keinerlei Beweise und Verbreitungen zu finden sind. So begibt er sich zu Andrew's Arbeitsstelle und auch zu seiner Familie. Anfänglichst will er sie alle vernichten, doch dann lernt er wundersame Kleinigkeiten des menschlichen Lebens kennen. Er probiert Erdnussbutter, verbringt schöne Abende mit Andrew's Frau Isobel und sorgt sich um deren Sohn Gulliver. Er entdeckt all die Feinheiten der Menschen und möchte seinen Auftrag nicht mehr ausfüllen. Doch seine ''Vorgesetzten'' versuchen mit allen Mitteln ihn dazu zu zwingen dass er ihre Befehle ausführt.



''Auf der Erde mit ihrer bekanntermaßen rudimentären Technologie verbringt man viel Zeit auf der Strecke zwischen zwei Punkten - auf Straßen, auf Gleisen, in Karrieren oder Beziehungen.''

''Die Erde war, wie mir später klar wurde, Ein Planet der verpackten Dinge. Nahrung in Folie. Körper in Kleidung. Verachtung in Lächeln.''


Zum Cover des Buches. Es ist eins der schönsten Cover die ich kenne. Ich mag sowas sehr. Einfach ein Mann mit seinem Hund und vor ihm die große weite Welt, das gibt so herrlich die Stimmung vom Buch wieder und beschreibt schon wunderbar worum es in dem Buch geht und welche Atmosphäre aufgegriffen wird. 

Schon beim Prolog musste ich ständig grinsen. Dieses Buch hat einen so liebevollen Humor, der einfach wunderbar passt. Dieser Humor zieht sich durch das ganze Buch und macht das Lesen leichter und lockert manch ernste Situationen etwas auf. 

Der Hauptcharakter des Buches, ein Außerirdischer im Körper von Andrew Martin, wirkt am Anfang sehr verloren und hauptsächlich voller Hass auf die Menschen. Er kennt sich überhaupt nicht auf der Erde aus und rennt von einem Missgeschick ins Nächste, dabei hat er stets seinen eigentlichen Auftrag im Sinn. Er muss jeden Fetzen von Andrew Martins Entdeckung zerstören. Hat Andrew es aufgeschrieben, so muss er es vernichten. Hat Andrew es irgendjemanden erzählt, muss er denjenigen umbringen, damit die Informationen für immer verloren gehen und die Menschheit sich nicht weiter entwickeln kann. Anfänglich gelingt ihm das auch Alles ohne Probleme. Doch dann wird er immer ''menschlicher''. Er merkt, dass die Menschen doch nicht so schlecht sind, wie ihm immer beigebracht wurde. Er genießt die Zeit mit dem Hund und der Familie von Andrew. Das ist so eine schöne Entwicklung. Sehr herzerweichend. Zudem hat er auch noch sehr schlaue, philosophische Gedanken zu seiner Umgebung. 

Die Story an sich, fand ich sehr spannend. Ich wurde einige Male überrascht und habe mit manchen Ereignissen nicht rechen können. Gegen ende wird es noch sehr herzzerreißend und emotional aber das hat mir sehr gut gefallen. Das Ende hab ich auch gemocht und ich fand es auch sehr passend zum Rest der Geschichte. Das Buch war sehr spannend, außer dass der Anteil an mathematischen Sachen für mich persönlich etwas zu hoch war.

Für mich war es ein sehr unterhaltsames Buch für zwischendurch, indem aufgegriffen wird, was uns Menschen eigentlich ausmacht. Es hat einige Punkte angesprochen die mich zum nachdenken gebracht haben und einige Stellen lese ich mir gern immer wieder mal durch, falls ich ein klein wenig Inspiration brauche. 



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